Geschmackssache

Immer wieder noch blitzen einige sonnige Tage durch die wolkenbehangene, von Tag zu Tag dunkler werdende Woche. Bei guter Wetterlage herrscht weiterhin der Zwang, diese auch auszunutzen. Bei schlechtem Wetter wird in Erinnerungen vom Sommerurlaub geschwelgt – einige Bilder vom Sommerurlaub gibt es hier: https://www.simonprinz.de/norwegen2019/norwegen201.9.html –, ein gutes (norwegisches) Buch gelesen, oder neue Rezepte ausprobiert und bereits bekannte Rezepte verfeinert. Doch Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

Falls sich die Kollegen an meiner alten Arbeitsstätte noch an etwas von mir erinnern können, dann vermutlich die Nussecken, die ich jedes Jahr zu meinem Geburtstag gebacken habe. An einem regnerischen Samstag im September überkam mich nun auch in Oslo die Backlaune und die Wahl fiel auf Nussecken. Da wir zwar gern und viel Süßes essen, ein ganzes Blech Nussecken dann aber doch zu viel war, nahm ich Einige für die Kollegen mit auf die Arbeit. Schon mit dieser Handlung habe ich mich der norwegischen Kultur – zumindest meiner Arbeitsstätte – widersetzt, doch ich dachte, den Nussecken kann niemand widerstehen. Leider lag ich falsch. Die Box wurde nicht leer und ein Dankeswort kam auch nicht über alle Lippen. Im Nachhinein betrachtet ist es vielleicht auch nicht so verwunderlich. Wenn man in der Auslage beim Bäcker genau hinschaut, bestehen die meisten Gebäcke aus Hefeteig – mit Zimt, mit Kardamom, mit Rosinen, mit Vanillecreme. Schokomuffins schaffen den Weg zum Verkauf meist auch noch. Andersartige Gebäcke findet man kaum. Selbst die französische Bäckerei verkauft neben Croissants keine weiteren französischen Gebäcke wie Eclairs, Cannelés oder Madeleines. Stattdessen Zimt-Hefegebäck. Ein Blick im Supermarkt zeigt, dass das vermutlich auch das lukrativere Geschäft ist.

Wer bitte gibt 10 Euro für 225g Mandeln aus? Und bisher sind dies die einzigen Nüsse/ Mandeln, die ich im Supermarkt gefunden habe. Nun ja, eines ist sicher: die nächsten Nussecken werden wir selbst verspeisen. Für alle, die das Nussecken-Experiment an ihrer Arbeitsstätte ausprobieren wollen, kommt hier mein Rezept:


NUSSECKEN

1. Teig

Die folgenden Zutaten zu einem zusammenhängenden Teig kneten und auf einem Blech ausrollen:

  • 300 g Mehl
  • 100 g Speisestärke
  • 200 g Zucker
  • 170 g Margarine
  • 1 Teelöffel Backpulver
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 2 Eier

2. Belag

1 Glas Aprikosenmarmelade auf dem Teig verteilen.

Die folgenden Zutaten in einem Topf schmelzen:

  • 200 g Margarine
  • 200 g Zucker
  • 2 Päckchen Vanillezucker

Danach die geschmolzene Masse mit

  • 6 Esslöffel Wasser und
  • 400 g gemahlene, gehackte oder gehobelte Nüsse oder Mandeln

Die Nussmasse auf der Aprikosenmarmelade verteilen.

3. Backen

Das Backblech mit dem Teig und Belag bei 175 Grad Umluft 30 Minuten lang backen. Die Nussecken im warmen Zustand schneiden. Nach dem Erkalten mit flüssiger Schokolade beträufeln.


Während ich also noch auf der Suche nach mehr Mandel- und Nussvariationen bin, habe ich Leberwurst im Kühlregal gefunden. Beleidigt könnte die Leberwurst aber sein, weil sie es nicht in die Frischetheke schafft und die grobe Art dann doch sehr fein ist. Die Milch hingegen lässt uns wissen, dass sie auch nach dem „Verfalls-“Datum nicht zwangsläufig sauer ist („Haltbar bis… aber nicht schlecht nach“). Sowohl dem Wackelpuddingpulver als auch dem Käse im Päckchen sollte man hingegen nicht trauen; der erwartete Wackelpudding war zum Schütteln süß und statt des erwarteten Schafkäses kam ein fester weißer, nach nichts schmeckender Block zum Vorschein. Apropos Block-Blog: Neue Blogeinträge gibt es meist am Monatsende (-:

Der im folgenden Bild gezeigte Kasten hat zwar nur wenig mit Geschmack zu tun, ist meiner Meinung nach aber eine sehr gute Idee, um Raucher zu motivieren, ihre Zigaretten nicht auf die Straße zu werfen. Auf dem Kasten steht „Wie viele Tonnen Abfall wird jeden Tag in den Straßen Oslos weggeworfen?“, „eine halbe Tonne“ (linke Seite), „zwei Tonnen“ (rechte Seite).

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