Der Schnee schmilzt und hinterlässt seine Spuren. Die Straßen zeigen wieder ihr ungeschminktes Gesicht. Die kleinen Kieselsteinchen auf den Bürgersteigen machen den Weg bergab beinah rutschiger als das Eis zuvor. Gelegentlich schaffen es die spitzen Steinchen auch in die Schuhe und sicherlich produziere ich nun auch ohne Auto tagtäglich eine ganze Menge feinsten Staub. Der Asphalt auf den Straßen und Gehwegen reißt auf und muss geflickt werden.

Unterdessen haben wir an einem regnerischen Sonntag an einer Führung durch die Osloer Oper teilgenommen. An diesem Morgen hatten sich ca. 30 Touristen in der Oper eingefunden. Um unsere Sprachkenntnisse auf die Probe zu stellen, hatten wir uns für die Führung auf Norwegisch angemeldet. Diese entsprach beinah einer privaten Führung, denn lediglich drei andere Personen waren des Norwegischen mächtig. Die meisten Touristen folgten dem englischsprachigen Führer. In unserer Führung wurde der Schwerpunkt auf die Oper hinter den Kulissen gelegt: Wir sahen den Requisitenraum, die Bühne, die Schneiderei, diverse Übungsräume und natürlich den Zuschauerraum. Die Architektur der Oper, welche von Snøhetta geplant und 2008 fertig gestellt wurde, kam in unserer Führung nur am Rande vor. Nichtsdestotrotz konnten wir die Architektur des Gebäudes ein wenig auf uns wirken lassen. Dies gelingt jedoch sicherlich bei einem Besuch einer Oper in entsprechendem Ambiente noch besser als bei einer Führung.

Im Übrigen ist das auf den Lofoten entdeckte „Lofoten vann“ (Lofotenwasser) für ca. 10 Euro ein Schnäppchen verglichen mit dem aus Eisbergen gewonnenen Wasser von Svalbard, welches in einem großen Londoner Kaufhaus angeboten wird. Vor einiger Zeit berichteten mehrere Zeitungen, dass man hierfür circa 70 Euro pro 0,75l-Flache hinblättern muss. Unter den Käufern sollen angeblich bekannte Hollywood-Schauspieler sein. Bleibt nur zu hoffen, dass die Angst vor Wassermangel aufgrund schmelzender Eisberge in Svalbard zu einem wachsenden Umweltbewusstsein auch bei diesen Leuten beiträgt.