Ein neues Hobby

Die Wochenenden des nach Aussage aller mir bekannten Norweger sonnigsten, schneereichsten und damit schönsten Winters seit Langem verbringe ich so oft es geht auf Ski. Als Trainingsgelände mit nicht ganz so bergigem Terrain wie bei meiner ersten Tour habe ich das Gebiet rund um den Maridalsvannet erkoren. Ein Großteil der Loipen dort ist überwiegend flach. Die „Berge“, die hier zu fahren sind, werden von Norwegern vermutlich nicht als solche bezeichnet, dienen aber umso mehr der Übung. Jetzt bleibe ich nicht mehr vor jedem Berg stehen und benötige auch kein Vorbild mehr. Bergab bin ich nun in der Lage mein Gewicht so geeignet zu verlagern, dass ich in die Richtung fahre, in die ich möchte. Bergauf habe ich gelernt, wie eine Watschel-Ente zu laufen ohne mir bei jedem Schritt selbst auf den hinteren Teil der Ski zu latschen und als Folge wie ein nasser Sack nach vorne zu plumpsen. Außerdem habe ich die erstaunliche Entdeckung gemacht, dass es bei nicht allzu steilen Bergen einfacher ist, ihn in der Loipe mit geradeaus zeigenden Skiern hochzujagen als die Watschel-Ente zu machen. Aus diesen Gründen habe ich mein Tempo im Vergleich zu meiner ersten Skitour enorm erhöht. Das wiederum führt auch zu einer größeren Reichweite. Meine längste (Tages-)Tour führte mich 35km durch den Wald und über Seen. Auch in den Genuss einer abendlichen und abenteuerlichen Tour mit Stirnlampe bin ich gekommen. Darüer hinaus weiß ich nun, dass Hinfallen nicht so sehr weh tun. Ich habe gelernt, dass rote Farbe im Schnee nicht zwangsläufig bedeutet, dass an dieser Stelle ein Elch erlegt wurde. Stattdessen sollte man hier der Loipe über den See nicht mehr folgen, während grüne Farbe keine Einbruchgefahr auf dem Eis bedeutet. Die Temperaturen und die Konsistenz des Schnees verändern sich im Laufe der Zeit, so dass auch ich stundenlang darüber referieren kann, welche Bedingungen die Besten zum Skifahren sind. Ich fürchte, ich habe ein neues Hobby gefunden – oder es mich. Und nun lasse ich die Bilder für sich sprechen:


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